Marienbad Naturheilmittel
40 Mineralquellen, Heilschlamm und eine natürliche CO2-Trockengasquelle
Marienbad ist berühmt für seinen Reichtum an natürlichen Heilquellen. Neben den vielen natürlichen Mineralwasserquellen zählen Naturtorf und die Marienquelle – ein Austreten von hochwirksamem Naturgas, dem die Stadt ihren Namen verdankt – zu den natürlichen Reichtümern des Kurorts.
Obwohl es nur in einem ganz kleinen Bereich gewonnen wird, zeigt das Wasser aus den verschiedenen Mineralquellen eine große Vielfalt an chemischen Bestandteilen. Gemeinsam mit den anderen unterschiedlichen Naturheilmitteln ermöglicht dies die erfolgreiche Behandlung von vielen verschiedenen Krankheitsbildern.
Dazu gehören unter anderem Erkrankungen des Bewegungsapparats, der Nieren und der ableitenden Harnwege, Atemwegserkrankungen, Stoffwechselstörungen, gynäkologische Erkrankungen inklusive Infertilitätsbehandlung, Kreislauferkrankungen, Erkrankungen des Nervensystems sowie Erkrankungen des Verdauungstrakts. Des Weiteren wird die Rehabilitation von Patienten nach Beendigung einer onkologischen Behandlung der Brüste, Genitalien oder anderen onkologischen Erkrankungen mit Ausnahme von bösartigen Blutkrankheiten unterstützt.
Mineralquellen in der Umgebung von Marienbad
In Mariánské Láznē selbst gibt es 40 verschiedene Kaltwasserquellen, insgesamt sind es 100 in der ganzen Region. Sie weisen unterschiedliche chemische Zusammensetzungen auf – so sind sie zum Beispiel reich an Kalzium, Magnesium, Eisen, Kohlendioxid oder Salz, was wiederum bedeutet, dass sie bei einer Vielzahl von Beschwerden helfen können, allem voran mithilfe der berühmten medizinischen Trinkkur (zwischen 1,5 und zwei Litern täglich), aber auch mithilfe von Bädern und Inhalationstherapien.
So wirkt zum Beispiel der hohe Sulfatgehalt der Kreuzquelle bei Beschwerden des Verdauungstraktes (Magen, Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase) abführend sowie bei Stoffwechselstörungen wie Adipositas, Gicht und Diabetes.

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Kreuzquelle
Die Kreuzquelle zählt zu den ältesten und am häufigsten genutzten Quellen der Stadt. Ihr Wasser findet überwiegend in der Behandlung von Erkrankungen des Verdauungstrakts Anwendung (Magen-, Darm-, Gallenblasen-, Leber und Bauchspeicheldrüsenbeschwerden) sowie bei Stoffwechselstörungen (Fettleibigkeit, Gicht, Diabetes mellitus) und Allergien in Zusammenhang mit Verdauungsstörungen. Aufgrund ihres hohen Schwefelgehalts hat das Quellwasser eine abführende Wirkung.

Ferdinandquelle
Die Ferdinandquelle besteht aus sieben überirdischen Quellen, von denen nur die Quelle Ferdinand I für Trinkkuren genutzt wird. Die Zusammensetzung des Quellwassers entspricht jener der Kreuzquelle, hat jedoch einen höheren Mineralstoffgehalt. Ein Großteil des Quellwassers der Ferdinandquelle wird daher unter dem Namen Excelsior als Trinkwasser abgefüllt und vermarktet.

Rudolfquelle
Die Rudolfquelle liegt nur 350 m südöstlich vom Pavillon der Ferdinandquelle entfernt. Ihr Quellwasser wird aufgrund seiner harntreibenden Wirkung für die Behandlung von Erkrankungen der Nieren und der Harnwege eingesetzt. Es zeichnet sich insbesondere durch seinen hohen Kalziumgehalt aus (Verhältnis von Kalzium zu Magnesium 5:4). Es findet daher ebenfalls als Trinkkur begleitend zur Behandlung von Osteoporose Anwendung. Die entzündungshemmende Wirkung des Quellwassers wird zudem in der Behandlung von Harnröhrenentzündungen genutzt.

Waldquelle
Die Waldquelle befindet sich im nördlichen Teil der Stadt. Ihr Quellwasser weicht in seiner Zusammensetzung stark von den anderen Quellen in Marienbad ab und wird für Trinkkuren sowie Inhalationsbehandlungen eingesetzt. Seine heilenden Eigenschaften finden in der Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege und des Magen-Darm-Trakts Verwendung. Zudem eignet sich das Quellwasser für die Heilung bestimmter urologischer Beschwerden wie Harnsäuresteinen, da es eine alkalisierende Wirkung auf die Harnsäure hat.

Ambrosiusquellen
Die nach einem Mönch aus dem Kloster Teplá benannten Ambrosiusquellen bestehen aus drei überirdischen Mineralquellen mit ähnlicher chemischer Zusammensetzung. Das Quellwasser ist säuerlich und eisenhaltig verfügt über einen geringen Mineralstoffgehalt. Aufgrund seines hohen Eisengehalts wird das Quellwasser zur Heilung bestimmter Formen von Anämie eingesetzt, seine harntreibende Wirkung hat sich zudem für die Behandlung verschiedener Harnwegerkrankungen, insbesondere der Lithiasis, als nützlich erwiesen.

Karolinaquelle
Früher wurde das Wasser direkt aus der Quelle getrunken. Nach Umbau der Wasserleitungen befindet sich der Ausgang der Quelle nun im Pavillon der Rudolfsquelle. Aufgrund seines erhöhten Magnesiumgehalts (das Verhältnis von Kalzium zu Magnesium beträgt 2:5) wird das Wasser der Karolinenquelle für die Behandlung von urologischen Erkrankungen und Nierensteinen eingesetzt, da das enthaltene Magnesium deren Bildung vorbeugen kann.
Die Mineralquellen weisen einen hohen Gehalt an Kohlendioxid und Eisenionen auf (10 – 40 mg/l) und werden daher als natürliche Sauerbrunnen bezeichnet.
Magnesium 92 | Kalzium 148 | Natrium 2 590 |
Hydrogenkarbonat 2 770
Sulfat 2 945 | Chlorid 858 | Freies CO2 2 896
Mineralgehalt 9 600
Konzentration in mg/l
Magnesium 141 | Kalzium 200 | Natrium 2 870 |
Hydrogenkarbonat 3 050
Sulfat 3 173 | Chlorid 1 121 | Freies CO2 2 510
Mineralgehalt 10 810
Konzentration in mg/l
Magnesium 122 | Kalzium 233 | Natrium 80 |
Hydrogenkarbonat 1 468
Sulfat 83 | Chlorid 32 | Freies CO2 2 444
Mineralgehalt 2 160
Konzentration in mg/l
Magnesium 105 | Kalzium 105 | Natrium 710 |
Hydrogenkarbonat 1 724
Sulfat 623 | Chlorid 178 | Freies CO2 2 631
Mineralgehalt 3 620
Konzentration in mg/l
Magnesium 21 | Kalzium 46 | Natrium 57 |
Hydrogenkarbonat 333
Sulfat 81 | Chlorid 20 | Freies CO2 2 420
Mineralgehalt 630
Konzentration in mg/l
Magnesium 110 | Kalzium 83 | Natrium 182 |
Hydrogencarbonat 877
Sulfat 197 | Chlorid 133 | Freies CO2 2 600
Mineralgehalt 1 690
Konzentration in mg/l
Der Heilschlamm von Mariánské Lázně besteht typischerweise aus Moor- und Torfschlamm, der aus den umliegenden Mineralquellen stammt. In Vorbereitung auf die Anwendungen wird der Schlamm an der Luft oxidiert, gereinigt, mit Mineralwasser versetzt und mithilfe von Dampf auf 40 °C erhitzt.
Schlamm wird in Form von Körperwickeln bei der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Atemwege sowie bei gynäkologischen Beschwerden eingesetzt. Zusätzliche Behandlungsformen in Form von Vaginaltampons aus Torf werden Frauen angeboten, die unter chronischen gynäkologischen Entzündungen und Infertilität leiden. Torfkompressen werden kosmetisch und medizinisch zur Regeneration der Haut angewendet sowie bei Personen, bei denen ein Ganzkörperwickel zu intensiv wäre.

Hochwirksame Emission
Das natürliche Kohlensäuregas – auch bekannt als Mariengas aus der nahe gelegenen Marienquelle – ist einmalig in Mariánské Lázně. Es ist ein hochwirksames Heilmittel bei physischem Schmerz, wenn es direkt in Muskeln und Gelenke injiziert wird.
Wenn sie die Haut durchdringt, eignet sich Kohlensäure außerdem hervorragend zur Blutdrucksenkung und Verbesserung der Durchblutung. Aufgrund der Konzentration kleiner Blutgefäße in der Leistengegend und wegen der Stimulation der Hormone Testosteron und Östradiol wirkt sich CO2 äußerst positiv auf die Sexualfunktion sowie bei klimakterischen Beschwerden aus.
